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Falkert (2308m)

Nockberge

Am letzten Jänner Samstag starteten wir in die Naturfreunde Saison 2024. Eine winterliche Schneeschuhwanderung auf den Falkert in den weißen Nockbergen war das Ziel. Letzteres erreichten wir, aber eine „g’scheite Wanderung mit Schneeschuhen“ schaut anders aus. Schade. Der Wind machte uns einen Strich durch die Rechnung. Aber der Reihe nach.

Christine & Thomas, Patricia, Veronika, Christa, Birgit, Claudia E, Maria S, Walter, Mary K, Claudia W, Kumi & Horst, Johannes & Monika, Martina und Klausi trafen uns am Vassachersee und fuhren in sechs Autos nach Feldkirchen, wo wir Sabine S aufgabelten und anschließend über Patergassen hinauf zur Heidi Alm beim Falkertsee fuhren. Das Wetter war sonnig, fast wolkenlos und die Fernsicht sehr gut. Doch nach dem Durchzug der nächtlichen Front gab es leider ziemlichen Wind, der immer wieder böig auffrischte. Ich stellte mir heute mehrmals die Frage, ob eine Wanderung in windigen Nockberge gerechtfertigt, sinnvoll und überhaupt ok war. Aus dem Regelbuch nein, aber da es beim Start ging und der Wind uns nicht dauerhaft um die Ohren blies, riskierte ich es. Umdrehen kann man immer noch.

Schnee gab es leider wie in ganz Kärnten und südlich des Alpenhauptkamms nur sehr wenig. Obwohl die Berge von unten oder aus der Distanz weiß ausschauten, war es ein Trauerspiel. Wir gingen trotzdem mit den Schneeschuhen, weil man abseits der harten präparierten Piste einsank und ein Vorankommen mit den Schneeschuhen besser war. Schon am ersten Abschnitt bis zur Abzweigung blies uns der Wind die kleinen losen Schneestücke frontal von vorne ins Gesicht. Da half nur eins: Umdrehen und in Windrichtung schauen. Nach der Böe war es wieder kurz ruhig und wir konnten weitergehen, bis es wieder von vorne losging. Die Strecke zum Falkert ist präpariert, wodurch wir nach dem Verlassen der Piste auf einem harten schneebedeckten Weg in Windrichtung weitergehen konnten. Da ging es gut und unten bei den Füßen sah man wie der Wind den losen Schnee bergauf blies. Eigentlich schön.

Doch wir mussten eine Kurve machen, kamen wieder entgegen der Windrichtung und mühten uns ein Stück weiter bergauf. Standhaftigkeit war entscheidend und die hatten wir. Auch auf unsere 7 Zwetschen (z.B. Handschuhe) mussten wir aufpassen, damit sie nicht verblasen werden. Apropos: Die Ausrüstung aller Teilnehmer war sehr gut. Goretex Jacken mit Kapuzen hatte ein jeder. Kein Vergleich zu unserer ersten Schneeschuhwanderung auf den Falkert vor 21 Jahren, wo auch ein ziemlicher Wind blies und man es mit der Ausrüstung noch nicht so ernst nahm. Damals hatten wir kaum Sicht und gingen in Wolken, doch heute war es wenigsten abseits des Winds ein perfekter Wintertag. Das letzte Stück zum abgeblasenen, aber sehr pickelharten Gipfel des 2308 m hohen Falkert gingen wir wieder in Windrichtung.

Geschafft. Der erste Summit des Jahres wurde erwandert, und für manche war es auch die erste Falkert Besteigung überhaupt. Ich bin mir sicher da werden noch weitere, windstillere Gipfelsiege auf diesen Nockberg folgen. Überraschenderweise war es am Gipfel für eine kurze Zeit besser mit dem Wind und wir konnten nach einem Berg frei uns den Gipfelfotos und der Aussicht widmen. Lediglich die Jause verschoben wir auf weiter unten. Gedacht war eigentlich im spärlich vorhandenen Windschatten der kleinen Lifthütte kurz unter dem Gipfel, letztendlich wurde es der Ausgangspunkt oder überhaupt erst das Zuhause. Denn nach dem großen Gruppenfoto begaben wir uns auf den schnellen Abstieg hinunter zum Falkertsee Parkplatz. Die ursprünglich geplante Runde über das Falkertköpfl und den Fadenberg konnte ich bei diesen windigen Verhältnissen niemanden zumuten. Und mir schon überhaupt nicht.

Nach nicht mal zwei Stunden war die Wanderung mit den Schneeschuhen auch schon wieder vorbei. Als gelungenen Abschluss dieses angebrochenen Vormittags begaben wir uns ins Kärntnerhaus, wo ein Wirtsehepaar aus St.Jakob uns verköstigte. Der zweite Teil der Wanderung schmeckte gut, war lustig und auf jeden Fall windstill. Das hatten wir uns verdient. In der Mittagsstunde begaben wir uns wieder auf die Heimreise und ich hoffte, dass jeder etwas Positives vom Falkert mitgenommen hatte. Schöne Impressionen einer Winterwanderung, die Erkenntnis das meine Ausrüstung gut ist oder die Hoffnung auf einen schneereicheren Winter in den Kärntner Bergen. Denn eine Erkenntnis blieb: G‘scheite Schneeschuhwanderungen sehen anders aus. In diesem Sinne: Berg frei.

 

(Bericht von Thomas)

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